Vigdís Finnbogadóttir

isländ. Philologin; Staatspräsidentin 1980-1996; Leiterin des Stadttheaters Reykjavík 1972-1980; fr. Vors. einer Ethikkommission für Wissenschaft und Technologie der UNESCO; fr. Mitglied, bzw. fr. Vors. des beratenden Kulturkomitees des Nordischen Rates

* 15. April 1930 Reykjavík

Herkunft

Vigdis Finnbogadóttir wurde am 15. April 1930 in Reykjavík geboren. Ihr Vater, Finnbogi Thorvaldsson, war Bauingenieur und Universitätsprofessor, die Mutter Krankenschwester und 36 Jahre lang Vorsitzende der isländischen Krankenschwesternvereinigung. Auf Island tragen Frauen stets - ob verheiratet oder nicht - den väterlichen Vornamen mit dem Zusatz "Tochter" (dóttir).

Ausbildung

Nach dem Abitur im Jahre 1949 studierte V. F. Französisch, Literatur und Dramaturgie an den französischen Universitäten Grenoble und Paris (Sorbonne), dann Theatergeschichte an den Universitäten Kopenhagen und Reykjavík. Das Examen legte sie in Reykjavík ab.

Wirken

V. F. begann ihre Berufslaufbahn als Gymnasiallehrerin in Reykjavík. Daneben war sie in einer freien Theatergruppe engagiert, die sich besonders der französischen Avantgarde verschrieben hatte. Der breiteren Öffentlichkeit in Island wurde sie durch Französisch-Kurse im isländischen Fernsehen bekannt. 1972 übernahm V. F. die Leitung des Stadttheaters Reykjavík (bis 1980). Außerdem las sie über französische Literatur und Theatergeschichte an der Universität.

Als Theaterdirektorin und profunde Kennerin der isländischen Geschichte und Literatur setzte sie sich besonders für die Inszenierung ...